Pferdeaugen

Wie Pferde die Welt sehen

Pferde faszinieren uns nicht nur durch ihre Eleganz und Stärke, sondern auch durch ihre besondere Wahrnehmung der Umwelt. Ein zentrales Element dabei sind die Pferdeaugen. Sie gehören zu den größten Augen aller Landsäugetiere und ermöglichen den Tieren eine erstaunliche Sicht auf ihre Umgebung. Doch wie genau funktioniert das Sichtfeld eines Pferdes, und warum ist es so entscheidend für sein Überleben?

In diesem Artikel erfährst du spannende Fakten über das Sehvermögen der Pferde, ihre Stärken, Grenzen und was das für den Umgang mit ihnen bedeutet.

Die Anatomie der Pferdeaugen

Die Pferdeaugen sind im Verhältnis zur Kopfgröße außergewöhnlich groß. Mit einem Durchmesser von bis zu 5 cm sind sie deutlich größer als die Augen vieler anderer Säugetiere. Zum Vergleich: Der Augapfel eines Elefanten misst etwa 3,8 cm – Pferde übertreffen ihn also deutlich.

Die Augen sitzen seitlich am Kopf. Diese Position ist ein entscheidender Unterschied zum Menschen und bestimmt maßgeblich das Sichtfeld der Pferde.

Das Sichtfeld des Pferdes – fast Rundumsicht

Dank ihrer seitlichen Augenstellung besitzen Pferde ein Sichtfeld von etwa 340 Grad. Damit können sie fast rundum sehen, ohne den Kopf bewegen zu müssen.

  • Binokulares Sehen (beide Augen gleichzeitig): Etwa 60–70 Grad direkt vor der Nase. In diesem Bereich können Pferde räumlich sehen, ähnlich wie wir Menschen.

  • Monokulares Sehen (ein Auge): Links und rechts jeweils ein sehr weites Sichtfeld, wodurch Pferde Bewegungen schon aus großer Entfernung wahrnehmen.

  • Blinde Zonen: Direkt hinter dem Pferd (ca. 10–15 Grad) und ein kleiner Bereich vor der Stirn.

👉 Das erklärt, warum Pferde sich manchmal erschrecken, wenn man sich von hinten nähert – sie sehen den Menschen dort schlicht nicht.

Pferdeaugen und die Wahrnehmung von Gefahr

Als klassische Fluchttiere sind Pferde darauf angewiesen, Gefahren schnell zu erkennen. Ihre großen Augen und das weite Sichtfeld sind evolutionär perfekte Anpassungen:

  • Schon kleinste Bewegungen am Rand des Sichtfeldes lösen Aufmerksamkeit aus.

  • Ein Sichtfeld von 340 Grad ermöglicht es, Feinde wie Raubtiere frühzeitig zu bemerken.

  • Statt nachzuforschen, was die Bewegung genau war, flüchten Pferde reflexartig – ein typisches Überlebensmuster.

Das ist auch der Grund, warum Pferde manchmal „plötzlich scheuen“, obwohl wir Menschen nichts Auffälliges bemerken.

Sehen Pferde Farben?

Lange dachte man, Pferde könnten nur Schwarz-Weiß sehen. Heute weiß man, dass sie eine eingeschränkte Farbsicht besitzen. Pferde können:

  • Blau und Gelb sehr gut unterscheiden.

  • Rot und Grün kaum voneinander abgrenzen.

Das bedeutet, dass die Welt für Pferde weniger farbig, aber nicht farblos ist. Beim Training oder bei Hindernissen im Springparcours spielt diese Erkenntnis eine große Rolle.

Sehstärke und Nachtsehen der Pferde

Die Pferdeaugen sind sehr lichtempfindlich. Pferde können sich gut an wechselnde Lichtverhältnisse anpassen, was beim schnellen Wechsel von draußen in die Reithalle oder vom hellen Sonnenschein in den Stall jedoch Zeit braucht.

  • Im Dunkeln: Pferde sehen besser als Menschen. Ihr Auge enthält viele Stäbchenzellen, die Bewegungen bei schwachem Licht wahrnehmen können.

  • Schärfe: Dafür sehen Pferde weniger detailgenau. Sie erkennen Umrisse und Bewegungen schneller, aber nicht in feinen Details.

Bedeutung für den Umgang mit Pferden

Das Wissen über das Sichtfeld des Pferdes ist entscheidend für Sicherheit und Training. Einige praktische Tipps:

  • Annäherung: Pferde immer von vorne oder seitlich ansprechen, nie lautlos von hinten nähern.

  • Reiten: Durch die blinden Zonen kann es vorkommen, dass Pferde Sprünge oder Hindernisse erst sehr spät wahrnehmen.

  • Führung: Ein ruhiger, berechenbarer Umgang gibt dem Pferd Sicherheit, da es auf Bewegungen in seiner Umgebung sehr sensibel reagiert.

Fazit: Pferdeaugen – ein Wunderwerk der Natur

Die Pferdeaugen sind perfekt an die Lebensweise als Herdentiere und Fluchttiere angepasst. Mit einem Sichtfeld von 340 Grad, einer enormen Bewegungswahrnehmung und der Fähigkeit, auch bei Dunkelheit gut zu sehen, sind Pferde wahre Meister der Umweltwahrnehmung.

Für uns bedeutet das: Wer versteht, wie Pferde sehen, kann im täglichen Umgang Missverständnisse vermeiden und seinem Pferd mehr Sicherheit geben.

Ein glückliches Pferd entsteht nicht nur durch Pflege und Training, sondern auch durch das Verständnis seiner natürlichen Sinne.

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